Einfache Fälle
Fall 33
Eine beunruhigte junge Mutter kommt mit ihrem 9-jährigen Kind welches einen Fleck am Nacken aufweist.
Anamnese
Besteht diese Hautveränderung schon seit Geburt?
Ja.
Eine der häufigsten nävogenen Fehlbildungen findet sich bei bis zu jedem dritten Neugeborenen (median-nuchal-frontal) und sind schon bei der Geburt vorhanden.
Hat das Kind noch andere Beschwerden?
Nein.
Gelegentlich assoziierte Veränderungen sind tiefe Gefässfehlbildungen (tiefe Dermis, Muskel), im Gesicht analoge Veränderungen der Meningen und des Auges (Glaukom!). Klippel-Trenaunay-Syndrom, Sturge-Weber-Syndrom.
Juckt die Hautveränderung?
Nein.
Teleangiektatische Fehlbildungen jucken in der Regel nicht.
Wechselt die Hautveränderung jeweils ihre Farbintensität?
Gelegentlich ja.
Teleangiektatische Fehlbildungen können oft erheblich ihre Farbintensität je nach Umgebungstemperatur und psychischer Lage verändern.
Ist es grösser geworden im ersten Lebensjahr?
Ja, leicht.
Diese nävogene Fehlbildung entwickelt sich in den ersten Lebensjahren zur bleibenden Grösse.
Am restlichen Integument weist das Kind keine solche Läsionen auf?
Nein.
Diese Art von Läsionen, eine der häufigsten nävogenen Fehlbildungen, befinden sich meist im Gesicht oder nuchal-frontal.
Effloreszenzen
Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:
Falsch. Teleangiektatische Fehlbildungen machen in der Regel keine rhagadiforme Hautveränderungen.
Falsch. Teleangiektasien sind mit blossem Auge sichtbare, erweiterte Hautkapillaren, welche als Rötung der Haut erscheinen. Ulcera hingegen sind Epitheldefekte.
Richtig. Gewisse teleangiektatische Fehlbildungen werden nach vieljährigem Bestand meist dunkler, die Haut verdickt und wird manchmal pflastersteinartig von angiomatösen Knoten durchsetzt.
Diagnose
Wählen Sie die richtige Diagnose:
Dies ist leider nicht die richtige Diagnose. Lipome sind Tumoren des subkutanen Fettgewebes. Sie sind palpatorisch leicht erkennbar.
Dies ist leider nicht die richtige Diagnose. Keloide sind klinisch wulstartig erhabene, derbe, prall gespannt wirkende Läsionen im Sinne einer hypertrophen Narbe.
Falsch. Nävuszellnävi sind eine morphologisch vielfältige Gruppe gutartiger melanozytärer Läsionen, die histologisch durch Nävuszellnester definiert sind.
Richtig. Der N. Flammeus ist ein häufiges, harmloses, nur in bestimmten Konstellationen rückbildungsfähiges teleangiektatisches Hamartom.
Therapie
Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):
Dermatoskopie ist keine Therapie sondern wird zur Diagnostik von Hautveränderungen angewendet.
Früher nicht selten "ausprobierte" Behandlungen mit Kryotherapie sind erfolglos und deshalb kontraidiziert.
Früher nicht selten "ausprobierte" Behandlungen mit Röntgenbestrahlung sind erfolglos und deshalb kontraidiziert.
Richtig. Einzig wirksame Therapie ist die Lasertherapie (Argon-, Farbstofflaser; Vorteil des letzteren: wenig schmerzhaft - keine lokale Anästhesie notwendig).
Test
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