2.4.3 Trombidiose

Synonyme

Herbstkrätze, Erntekrätze, Herbstbeiss, Trombiculose.

Epidemiologie

Larven sind ubiquitär in Wäldern, Feldern und Gärten im Spätsommer und Herbst; in tropischen Regionen das ganze Jahr über. Kleine Nager sind die natürlichen Wirte.

Definition

Durch Larven von sog. Herbstmilben (Trombiculiden) an warmenTagen verursachte juckende Hautveränderungen.

Aetiologie & Pathogenese

Herbstmilbenlarven (Neotrombicula autumnalis): 0.3mm, stechen den Menschen als zufälligen Wirt, saugen lysiertes Hautgewebe auf und fallen dann ab.

Symptome

Stark juckende erythematöse Flecken, (Sero)Papeln und Papulovesikel um hämorrhagische Einstichstelle.

Lokalisation

Im Bereich eng anliegender Kleidung (z.B. Gürtelregion), proximaler Oberschenkel, Kniekehlen, Knöchel. Oft streifenförmige, aggregierte Anordnung.

Klassifikation

keine.

Labor & Zusatzuntersuchungen

Nicht erforderlich; ein Nachweis an der Haut gelingt praktisch nicht, da der Mensch als «Fehlwirt» nur temporär befallen wird.

Dermatopathologie

Umschriebene Parakeratose und Spongiose der Epidermis; gelegentlich Bläschenbildung. Lymphohistiozytäres Infiltrat im oberen Korium mit einigen eosinophilen Granulozyten.

Verlauf

Meist Spontanremission.

Komplikationen

Bakterielle Superinfektion; “summer penile syndrome” (saisonale Reizung durch Penisbefall).

Diagnose

Klinisch und anamnestisch durch Aufenthalt in (meist bekannten) Endemiegebieten. Nachweis der Milbenlarven auf dem Menschen praktisch nie möglich. Nachweis im freien Gelände.

Differentialdiagnosen

Therapie & Prävention

Antipruriginös (z.B. weisse Schüttellotion, Kortikosteroid-Lotion). Perorales Antihistaminikum.

 

Prophylaxe: Meidung von Risikoorten (Garten, Park, Komposthaufen), Repellentien bei Gartenarbeit.

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