Verbrühung, Verbrennung, Erfrierung.
1.3.1 Thermische Schäden
Synonyme
Epidemiologie
Meisten Unfälle zu Hause; Arbeitsschutzbestimmungen.
Definition
Physikalische Schädigung der Haut mit Gewebezerstörung unterschiedlichen Grades durch thermische Energie.
Aetiologie & Pathogenese
Direkter Gewebeschaden durch thermische Energie.
Symptome
Mit zunehmender Einwirkung Auftreten von Rötung, Blasenbildung, Nekrose.
Lokalisation
Expositionsbereich.
Klassifikation
Einteilung in verschiedene Schweregrade:
- Grad I: Erythem, Schmerzen
- Grad IIa: Erythem, hohe epidermale und dermale Blasenbildung
- Grad IIb: tiefsitzende dermale Blasenbildung, Zerstörung der Haarfollikel
- Grad III: Gewebezerstörung aller dermalen Strukturen, einschliesslich Hautanhangsgebilde. Abheilung mit Narbenbildung.
- Grad IV: Verkohlung aller Hautschichten mit Ausdehnung auf subkutane Strukturen einschließlich Muskulatur oder Knochen
Labor & Zusatzuntersuchungen
Bei ausgedehntem Befall: Monitoring des Elektrolyt- und Eiweisshaushalts.
Dermatopathologie
Abhängig vom Grad der Gewebezerstörung: mildes papilläres Ödem bis zur (subepidermalen) Blasenbildung, Weitstellung der Gefässe, vakuolisierte oder nekrotische Keratinozyten, entzündliches Infiltrat; maximal: vollständige Gewebsnekrose oder Verkohlung.
Verlauf
Je nach Schweregrad und Ausdehnung. Behandlung ausgedehnten Hautbefalls in spezialisierten Verbrennungszentren.
Komplikationen
Thermische Schäden mit einer Ausdehnung > 40% der Körperoberfläche verlaufen oft tödlich.
Verbrennungsschock je nach Ausdehnung der Gewebezerstörung; Superinfektion.
Diagnose
Vorgeschichte und klinisches Bild.
Differentialdiagnosen
Verbrühung, Verätzung.
Therapie & Prävention
Je nach Grad und Ausdehnung.
Geringgradige Verbrennungen: Kühlen, topische Glukokrtikoid-Emulsionen, Prävention von Superinfektionen, Wundbehandlung.
Ausgedehnte thermische Schäden: Kontrolle der Körpertemperatur (toxische Abbauprodukte), Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung, Schmerzmittel, Antibiose. Hauttransplantationen (in vitro-Kultur von gesunder Haut).
Bemerkungen
Kinder mit Verbrennungen >5% (kritisch >10%) und Erwachsene >10% (kritisch > 20%) der Körperoberfläche sollten in spezialisierten Verbrennungszentren hospitalisiert werden.
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