1.1.2.5 Seborrhoisches Ekzem

Synonyme

Seborrhoische Dermatitis (Morbus Unna), «Cradle Cap” (bei Kindern)

Epidemiologie

Häufig; in allen Altersgruppen. Bevorzugt: erste 3 Lebensmonate bei Kindern und nach dem 40. Lebensjahr

Definition

Chronisch-rezidvierende entzündliche Dermatose mit gelblich, weißlicher Schuppung auf erythematösem Grund in den seborrhoischen Hautarealen

Aetiologie & Pathogenese

Seborrhoe, vermehrte Kolonisation der Haut mit dem in talgdrüsenreichen Arealen häufig kommensal vorkommenden, lipophilen Hefepilz Malassezia sympodialis (nach alter Nomenklatur Pityrosporum ovale).

 

Häufig in Verbindung mit HIV/AIDS oder bei Morbus Parkinson

Symptome

Gelblich-weisslich schuppende Ekzemherde auf erythematösem Grund und Juckreiz

Lokalisation

Seborrhoische Areale: behaarter Kopf, Augenbrauen, zentrofacial, Nasolabialfalten, submental, retroauriculär, prästernal (Eczéma médiothoracique) und seltener interskapulär

Klassifikation

  1. Seborrhoisches Ekzem der Säuglinge (Dermatitis seborrhoides infantum):
    • In der Regel erste 3 Lebensmonate (bis zu 18 Monaten).
    • Kapillitium, Intertrigines
       
  2. Seborrhoisches Ekzem des Erwachsenen:
    • In den seborrhoischen Arealen
    • CAVE: Schwere Verläufe bei HIV
    • (Fragliche) Maximalvariante im Alter mit Erythrodermie und Lymphadenopathie (Melanoerythrodermie)
    • Übergangsformern zur Psoriasis (Sebo-Psoriasis)

Labor & Zusatzuntersuchungen

Nicht erforderlich

Dermatopathologie

Hyper-und Parakeratose, Spongiose, Exsudation mit Krustenbildung. Keine epidermalen Munro’schen Mikroabszesse (wie bei Psoriasis)

Verlauf

Verstärkung durch psychische Belastung und Infekte. Wechselnder Einfluss von UV (Besserung oder Verschlechterung)

Komplikationen

Überlappung mit Psoriasis. Gelegentlich Superinfektion mit S. aureus

Diagnose

Seborrhoe, typisches klinisches Erscheinungsbild an Prädilektionsstellen

Differentialdiagnosen

Therapie & Prävention

Reduktion der Kolonisation mit Pityrosporum, topische Imidazole, keratoloytische Externa, Zink-Öl topisch (insb. bei Säuglingen), topisches Pyrithionzink.
 

Kurzfristig milde Glukokortikoide topisch in Kombination mit Clotrimazol.

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