2.3.3 Pityriasis Versicolor

Synonyme

Tinea versicolor.

Epidemiologie

Prävalenz 1% (Skandinavien) bis 50% (tropische und subtropische Regionen) der Bevölkerung. Meist bei jungen Erwachsenen in warmen Jahreszeiten.

Definition

Oberflächliche Hautmykose durch lipophile Malassezia-Hefen (insbesondere M. globosa) mit kleinfleckigen Hypo- und Hyperpigmentierungen.

Aetiologie & Pathogenese

Lipophile Malassezia-Hefen gehören zur residenten Flora der menschlichen Haut. Induktion von Hyphen durch diverse Faktoren. Begünstigung durch Schwitzen, feucht-warmes Klima, Seborrhoe und weitere individuelle Faktoren.

Symptome

Variables Bild. Unterscheidung in mehrere Typen:

  • Hyperpigmentierter Typ: Kleine gelblich-braune Flecken, disseminiert, feine Schuppung mittels Holzspatel nachweisbar. Gelegentlich mässiger Pruritus.
  • Depigmentierter Typ (Pityriasis versicolor alba): Kleinfleckig disseminierte Depigmentierungen.
  • Erythematöser Typ: Kleinfleckige Erytheme ohne Infiltration, diskrete Schuppung.
  • Follikulärer Typ: akneiform, oft am Rücken
  • Atypische Formen: Oligo- od. monolokulär, oft atypische Lokalisation.

Lokalisation

Oberer Stamm ventral und dorsal (ekkrine Schweiß- und Talgdrüsen), seltener unterer Stamm und proximale Extremitäten.

Klassifikation

keine.

Labor & Zusatzuntersuchungen

Nativpräparat (KOH) oder Tesafilmabriss: Methylen-Färbung. Mikroskop: gruppiert Sporen und Pseudohyphen (sog. Spaghetti und Meatballs Muster).

Dermatopathologie

Hyphae und Sporen im Stratum corneum und in den Acroinfundibula (PAS).

Verlauf

Mögliche spontane Abheilung, jedoch meist chronisch-rezidivierend.

Komplikationen

Keine.

Diagnose

Klinisch; Schuppenmaterial mikroskopisch; gelborange Fluoreszenz im Woodlicht (Blaulicht, 365nm).

Differentialdiagnosen

Konfetti Hypomelanosis, Vitiligo, Pityriasis alba, Pityriasis rosea, Tinea corporis, seborrhoische Dermatitis, Erythrasma.

Therapie & Prävention

Prävention: Gutes Abtrocknen nach (Dusch-)Bad, Vermeidung von Schweissbildung durch luftige, lockere Kleidung. Behandlung des Pilzreservoirs am behaarten Kopf.

 

Topische Ganzkörperbehandlung:  Shampoos ( Imidazole, Selendisulfid, Ciclopirox oder Zinkpyrithion).

 

Bei häufigen Rezidiven/ausgedehntem Befall systemische Antimykotika (z.B. Itraconazol).

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