Erythema contusiforme, subakute nodöse migratorische Pannikulitis.
1.1.4.1 Erythema nodosum
Synonyme
Epidemiologie
Ca. 2.4/1000 Personen/Jahr; bevorzugt im Frühjahr; Frauen sind häufiger betroffen.
Definition
Polyätiologisches Krankheitsbild, gekennzeichnet durch schmerzhafte, subkutane, symmetrische, vor allem an den Unterschenkeln lokalisierte Knoten.
Aetiologie & Pathogenese
Polyätiologischer «infektallergischer» Prozess, unter anderem bei
- Streptokokkeninfekte
- Sarkoidose
- Darminfekte (z.B.Yersiniose)
- Medikamente (z.B. Penicilline, Sulfonamide, Ovulationshemmer, Pyrazolone)
- Morbus Crohn
- Tuberkulose
Symptome
Häufig Prodromi: Abgeschlagenheit, Fieber, rheumatische Beschwerden. druckschmerzhafte, unscharf begrenzte, subkutane erythematöse Knoten mit leichter Überwärmung. Im Farbverlauf wie ein Hämatom (“kontusiform”).
Lokalisation
Unterschenkelstreckseiten, aber auch Oberschenkel, selten gluteal und Arme.
Klassifikation
Nach Ursache.
Labor & Zusatzuntersuchungen
Abhängig von vermuteter Ursache. BSG und CRP. Rachenabstrich, Stuhluntersuchung, Röntgen Thorax. Tiefe Gewebeprobe bei Verdacht auf Pannikulitis anderer Genese.
Dermatopathologie
Entzündliches Infiltrat im Fettgewebe (septale Pannikulitis) mit initialer Vaskulitis. Miescher's Radiärknötchen (septale histiozytäre Knötchen mit radiärer Anordung).
Verlauf
Narbenlose Spontanheilung. Rückfälle möglich.
Komplikationen
In Verbindung mit ursächlicher Grunderkrankung.
Diagnose
Klinisch. Histologisch. Sorgfältige Suche nach Grunderkrankung. Erforderlichenfalls tiefe Biopsie. Bei bis zu 50% der Fälle bleibt die Ursache unbekannt.
Differentialdiagnosen
Sehr vielfältig. U.a. Periarteritis nodosa, lobuläre und andere Pannikulitis-Formen (Kälte, Trauma), nodöse Vaskulitis.
Therapie & Prävention
Entsprechend Grundkrankheit.
Systemisch: Nicht-steroidale Antiphlogistika; kurzfristig Glukokortikosteroide systemisch bei starker Ausprägung.
Lokal: Heparinoide, Unterschenkelkompression, Bettruhe.
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