Dysmorphophobie; dermatologische Hypochondrie.
7.2.5 Dysmorphie Syndrom
Synonyme
Epidemiologie
Global 0.7-2.4% der Bevölkerung. Beginn meist vor oder in der Pubertät. Keine Geschlechtsprävalenz.
Definition
Komplexe zwanghafte mentale Störung mit übermäßiger Beschäftigung mit einem für Aussenstehende nicht erkennbarem, eingebildeten Mangel oder einer befürchteten Entstellung der äußeren Erscheinung.
Aetiologie & Pathogenese
Ursächlich unbekannte Einbildung, ungeliebt, bedroht oder abgewiesen zu sein. Scham und Enttäuschung.
Symptome
Breites Spektrum von zwanghafter Beunruhigung bis zu Wahnvorstellungen, man sei hässlich, anormal, missgebildet. Stress, verminderte Lebensqualität und Leistungsabfall sind die Folgen.
Lokalisation
Ganzer Körper einschliesslich Bauch, Brust, Hüften, Genitalorgane. Gesichtskonturen, Hautfalten, Narben. Haare (Glatzenbildung), Nägel.
Klassifikation
Zwanghafte und verwandte Störungen im diagnostisches und statistisches Manual mentaler Störungen (DSM-5).
Labor & Zusatzuntersuchungen
Keine Auffälligkeiten.
Dermatopathologie
Nicht sinnvoll.
Verlauf
Chronisch, lebenslänglich; Prognose ohne Behandlung schlecht.
Komplikationen
Hautmanipulation (“skin picking”) bei 30% der Patienten; Exazerbation einer milden Akne mit nachfolgender Narbenbildung. Depression, Angststörung, Persönlichkeitsstörung, suizidale Gedanken.
Patienten drängen auf medizinische und/oder chirurgische Behandlung. Cave: Überbehandlung.
Diagnose
Sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung. DMS-5 Diagnosekriterien.
Differentialdiagnosen
“Echte” Dermatosen.
Therapie & Prävention
Psychotherapie und psychiatrische Betreuung.
Bemerkungen
Suizidgefahr.
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