Basaliom.
3.3.5 Basalzell Karzinom
Synonyme
Epidemiologie
Häufigster Tumor der Haut. Inzidenz (Europa): 450-500/100.000/Jahr.
Definition
Von pluripotenten epidermalen Primordialzellen abgeleiteter, maligner Tumor, der lokal destruierend wächst, aber praktisch nie metastasiert.
Aetiologie & Pathogenese
Vor allem helle Hauttypen (I & II) betroffen, UV-Belastung, Immunsuppression, Radiatio, gehäuft nach Arseneinnahme. Spezielle genetische Prädisposition beim Basalzellnävussyndrom (Gorlin-Goltz-Syndrom).
Symptome
Knötchen mit Perlsaum, Teleangiektasien, Semitransparenz, Ulzeration, wulstiger Randsaum.
Formen:
- Solid (häufigster Typ)
- Zystisch
- Ulzerierend:
- Ulcus rodens (flächenhafte Ulzeration)
- Ulcus terebrans (Ulzeration in die Tiefe)
- Pigmentiert
- Sklerodermiform, vernarbend; Rezidivgefahr wegen Tumorausläufer und klinisch schlecht erkennbaren Begrenzung
- Flaches multilokuläres (Rumpfhaut)-Basaliom.
- Metatypisch (histologisch mit Zeichen eines spinozellulären Karzinoms; aggressiv wachsend)
Lokalisation
Gesicht (85%) > Stamm, Extremitäten. Im Gegensatz zum spinozellulären Karzinom nicht bevorzugt auf den sog. «Sonnenterrassen» (Nasenrücken, Ohrmuschelränder) oder nicht unbedingt auf narbig oder aktinisch vorgeschädigter, sondern auf weitgehend normaler Haut.
Klassifikation
Einteilung klinisch (solid, oberflächlich, zystisch, pigmentiert, ulzeriert, sklerodermiform) und histologisch (metatypisch, pigmentiert) (siehe Symptome); keine Vorläuferformen wie beim spinozellulären Karzinom.
Labor & Zusatzuntersuchungen
Dermatoskopie, Biopsie.
Dermatopathologie
Proliferation von Zellverbänden im Str. basale und Akroinfundibulum mit Vorwölbung ins obere Korium und Verbindung zur Epidermis, Palisadenstellung (der Kerne) der randständigen Tumorzellen, Mitosen, Einzelzellnekrosen (Apoptose).
Verlauf
Langsam progressiv mit allmählicher Destruktion angrenzender Gewebsstrukturen.
Komplikationen
Rezidivrate nach Therapie > 5%.
Diagnose
Nach klinischem und histologischem Bild.
Differentialdiagnosen
Verruca seborrhoica, dermaler Nävus, Dermatofibrom, Pseudolymphom, Melanom, Carcinoma in situ (Morbus Bowen oder Paget), aktinische Keratose, Adnextumoren.
Therapie & Prävention
Abhängig vom klinischen/histologischen Typ, Grösse und Lokalisation.
- Chirurgisch (bei Rezidiven mit sklerodermiformer Wachstumstendenz mit mikrografischer Schnittrandkontrolle)
- Elektrodesikkation und Kürettage
- Röntgentherapie
Bei oberflächlichen Formen eventuell:
- Kryotherapie
- Fotodynamische Therapie
- Ablative Laserbehandlung
- 5-Fluoruracil
- Immunmodulatoren (Interferon, Imiquimod)
In fortgeschrittenen, ausgehnten Fällen: Hedgehog-Inhibitoren.
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